Diese Worte, die an sich harmlos klingen, können sich plötzlich wie ein riesiger Berg anfühlen. Dein Herz schlägt schneller, deine Kehle wird eng, und du denkst: „Ist das DEIn ernst? Du fühlst dich unwohl und kannst gar nicht richtig verstehen, warum. Vielleicht versuchst du es abzutun, ein Lächeln zu erzwingen, aber die Anspannung bleibt. Dein Körper sagt dir: „Das ist gerade zu viel für mich.“
Gehen wir tiefer und schauen uns das mal genau an.
Was hier passiert, ist mehr, als nur Nervosität. Dein Körper reagiert auf eine Gefahr. Japp, wirklich, auch wenn es für dich auf den ersten Blick nicht so scheint. Dein Nervensystem, das über Millionen von Jahren auf Bedrohungen aus der Umwelt trainiert wurde, erkennt diese Situation als „riskant“. „All eyes on me!“ – ist eine Bedrohung für dich und dein System. Dein Körper interpretiert die Aufmerksamkeit der anderen als Bedrohung und geht in den „Schutzmodus“. Deinem Körper ist es egal, welche Bedrohung auf dich zukommt, egal ob es sich um eine Tigerin, die dich jagt, oder dem Singen vor Menschen, handelt.
Es kann sich anfühlen, als würde deine ganze Energie in eine Blockade übergehen. Dein Atem wird flach, du fühlst dich, als würdest du innerlich erstarren oder in den Fluchtmodus schalten wollen. Und das ist nicht nur Kopfsache – es ist eine echte körperliche Reaktion auf die Situation. Der wir mit Verständnis, Bewusstsein und Sensibilität begegnen sollten.
Singen ist mehr als nur Töne – es ist ein Akt der Selbstentfaltung
Singen ist mehr, als „einfach“ Töne zu treffen. Wenn du singst, gibst du ein Stück von dir selbst preis. Du zeigst der Welt einen Teil deiner inneren Welt, ohne Worte, einfach durch deine Stimme. Das kann eine sehr intime Sache sein. Du machst dich „sichtbar“, ohne dich selbst verstecken zu können.
Diese Nähe zur eigenen Verletzlichkeit kann besonders beängstigend wirken, wenn du unsicher bist, wie andere auf dich reagieren werden. Dein Nervensystem reagiert darauf mit einem Schutzmechanismus – es möchte dich vor einem möglichen „Schaden“ schützen. Und diese „Gefahr“ – löst bei vielen Menschen die gleiche Reaktion aus: Flucht, Erstarrung, Angriff, Beschwichtigung. Dein Körper schaltet auf „Alarm“ – und deine Stimme wird blockiert.
Warum dein Körper so reagiert – Der Schutzmechanismus deines Nervensystems
Das, was du in diesem Moment fühlst, ist keine „übertriebene“ Reaktion. Ganz und gar nicht, das ist das Wichtigste, was ich dir hier mitteilen kann. Deine Körperwahrnehmung ist nicht falsch. In der Vergangenheit war es überlebenswichtig, auf Gefahren schnell zu reagieren. Dein Körper war darauf trainiert, zu fliehen oder sich zu verstecken, um zu überleben.
Auch das passiert heute immer noch – in Situationen, in denen du dich unsicher fühlst oder das Gefühl hast, im Mittelpunkt zu stehen, greift dein Körper auf diese Mechanismen zurück. Und obwohl du denkst:“Aber ich sing doch so gern, wieso geht das nicht vor anderen Menschen?“ entscheidet dein Körper, durch deine Erfahrungen, dass du in einem echten Überlebenskampf bist. Und zeigt die entsprechenden Körpersymptome.
Diese Reaktion ist keine Schwäche. Sie ist eine natürliche Antwort deines Körpers auf Stress. Du kannst nichts dafür, dass sich dein Nervensystem so verhält – es schützt dich einfach auf die einzige Weise, die es kennt.
Du darfst „Nein“ sagen – Ohne dich schlecht zu fühlen
Es ist wirklich wichtig zu verstehen: Du darfst in solchen Momenten „Nein“ sagen. Du musst nicht immer in die Situation gehen, die dir Angst macht, nur weil andere es erwarten. Es ist völlig in Ordnung, dich selbst zu schützen und deine Grenzen zu setzen. Du kannst entscheiden, dass du dich nicht in eine Situation begeben möchtest, die dir unangenehm ist.
„Nein“ zu sagen – ist ein Ausdruck von Selbstfürsorge. Du hast das Recht, deine Stimme und deinen Körper zu schützen. Wenn er dir in einem Moment signalisiert, dass es zu viel ist, ist es völlig gerechtfertigt, einfach „Nein“ zu sagen und die Situation zu verlassen oder anders zu reagieren. Deine Stimme gehört dir – und du bestimmst, wann du sie einsetzt.
Und ja, du merkst, ich wiederhole mich. Ich tu das nicht, weil es mir Spaß macht, sondern, dass du es immer mehr verstehst und es repetitiv auf dich wirkt.
Regulation des Nervensystems: Dein Körper kann sich beruhigen
Das Gute ist: Dein Nervensystem lässt sich regulieren und deine Toleranz gegenüber solcher Fragen, erweitern. Du kannst aktiv daran arbeiten, deine Reaktionen zu beruhigen, indem du deinem Körper zeigst, dass er nicht in Gefahr ist. Das erfordert ein wenig Geduld und Achtsamkeit, aber es ist möglich.
Atemübungen, Stimmübungen und andere Entspannungstechniken, die wir ausführlich in meinem 1:1 verstehen und anwenden lernen, können deinem Nervensystem helfen, wieder zur Ruhe zu kommen. Eine Technik, die dabei besonders effektiv ist, ist die tiefe und bewusste Atmung, die den Vagusnerv aktiviert und dein parasympathisches Nervensystem in Gang setzt – der Teil deines Nervensystems, der für Entspannung und Erholung zuständig ist.
Je mehr du solche Übungen in deinen Alltag integrierst, desto weniger wird dein Körper in diesen Alarmzustand geraten. Deine Muskeln entspannen sich, dein Atem wird ruhiger und auch deine Stimme wird sich freier anfühlen. Du wirst merken, dass du die Kontrolle zurückgewinnst und die Blockaden langsam aufgelöst werden.
Glimmermomente: Kleine Inseln der Entspannung im Alltag
Neben den Übungen ist es auch wichtig, regelmäßig kleine Glimmermomente in deinen Alltag einzubauen – Momente, in denen du einfach zur Ruhe kommen kannst. Diese Momente der Entspannung sind wie kleine Auszeiten, in denen dein Körper merkt: „Es gibt keine Gefahr. Ich bin sicher.“
Vielleicht ist es ein Moment, in dem du tief durchatmest, eine Tasse Tee genießt, einen kurzen Spaziergang machst oder einfach in Ruhe ein gutes Buch liest. Diese kleinen Rituale helfen dir, deinen Körper aus dem Stressmodus herauszuholen. Wenn du regelmäßig solche Auszeiten nimmst, wirst du feststellen, dass du insgesamt ruhiger und gelassener wirst – auch in Momenten, die dich früher unsicher gemacht haben. Und das nehmen wir immer mehr in unsere Stimmpraxis auf.
Beim Singen bewegst du dich leicht, zeigst Achtsamkeit.
Beim Singen hast du deinen Lieblingsduft an und genießt deine Stimme.
Beim Üben hast du es dir warm und kuschlig gemacht, sodass deine Muskeln entspannen dürfen und runterfahren.
Fazit: Deine Stimme, dein Tempo, dein Ausdruck
Es ist vollkommen verständlich, dass du dich in manchen Momenten unsicher fühlst. Du bist nicht allein damit. Aber du musst nicht immer singen oder dich zeigen, nur weil andere es erwarten. Du darfst deine Stimme in deinem eigenen Tempo entdecken und nutzen – und du darfst auch „Nein“ sagen, wenn du nicht bereit bist.
Indem du regelmäßig an deiner Stimmarbeit und der Regulation deines Nervensystems arbeitest, wirst du immer besser verstehen, was dein Körper braucht. Du wirst dich selbst immer besser kennenlernen und lernen, deine Stimme ohne Druck und Angst zu nutzen. Und das Wichtigste: Du wirst immer mehr Vertrauen in dich selbst und deine Fähigkeiten gewinnen.
Hab einen schönen Tag, tu dir etwas Gutes.
Liebst
Märre.
Deine Stimmcoachin, die dich unterstützt beim Finden deiner Stimme und dir zeigt, wie du deine Stimme als Tool der Regulation entdecken kannst!
Ich integriere Somatische Übungen mit Stimmarbeit. Und brenne für das, was ich tue. 🔥
🥀Ich durfte über 100+ Stimmen beim Wachsen zusehen
🏹Durfte 1:1, Workshops und Gruppen begleiten
🧘🏻 Somatic Work und Atemregulation in Stimmarbeit integrieren
🌬️Lern deine Stimme auf einer noch tieferen Ebene kennen.
🗣️Lös Blockaden wie Schmerz, Angst und Scham an der Wurzel
🗝️Mach dir bewusst, dass du der key für deine Veränderung bist
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