„Ich kann nicht singen!“ – Ein Mythos, der sich durch die Gesellschaft zieht.

„Ich kann nicht singen!“ – Ein Mythos, der sich durch die Gesellschaft zieht.

„Ich kann nicht singen“,
„Meine Eltern meinten, ich hab keine gute Stimme!“,
„Meine Gesangslehrer*In meinte, ich sollte damit lieber aufhören!“.

Tut mir leid, lieber Mensch, wenn du soetwas schon einmal hören musstest. Ich weiß, das tut weh.
Ich möchte dir zeigen, wieso diese Aussagen nicht so wertvoll für unsere Gesellschaft sind:

Wie sollte sich eine „gute“ Stimme anhören? Welche Ästhetik sollte sie besitzen? Sollten die Töne gut intoniert sein? Soll sie ein bestimmtes Timbre/Klangfarbe haben? Eine bestimmte Range von Tonhöhe? Eine eher dunklere Stimme, eine hauchige Stimme, eine nasale Stimme? Denk kurz darüber nach, was du als „gute“ Stimme empfindest.

UND JETZT:

Denk noch einmal darüber nach, was passiert, wenn du in diesen Kategorien denkst? Weißt du, was passiert?

Du bewertest.

Und, weißt du was dadurch passiert?

Nicht nur, bewertest du deine Umgebung, sondern noch viel wichtiger, du bewertest DICH und dein ganzes Leben.

UND, das muss ich dir nun leider sagen:
Dadurch kannst du nicht dein vollkommenes Potential erreichen. Du weist dir selbst Grenzen zu, baust Hürden auf, die dich bewusst und unterbewusst leider immer wieder bremsen und unflexibler werden lassen. Diese Bewertung zeigt sich durch zu hohe Anspannung. Und zu hohe Anspannung ist Druck und Stress im Nervensystem, was wir fürs Singen gar nicht gebrauchen. Das kann ganz einfach und easy gehen. Schwöre, denn:

Unsere Stimmen bestehen aus Muskeln. Und Muskeln können, wie du sicherlich weißt, trainiert werden und neu angesteuert werden. Sie können durch Achtsamkeitsübungen, anatomischen Wissen, technischen Übungen, Repertoire, Atemübungen und sooo viel mehr, neues Wissen aufnehmen. Denn der menschliche Körper ist wahnsinnig intelligent und offen im Bereich Lernen und Verstehen.

Um dich und deine Gedanken wahrzunehmen, habe ich hier eine Übung für dich.

ÜBUNG

Singe etwas, was dir gefällt, ein paar Töne, ein Lied, was du magst und höre danach in dich hinein. Was kommt auf? Negatives? Positives? Welche Gedanken und Bewertungsstrukturen zeigen sich?

Schreib dir die Gedanken auf und pack sie den nächsten Tag erneut aus.
Wie denkst du jetzt darüber? Hat sich etwas verändert?

Der nächste Part wäre, dass du anfangen könntest, deine Gedanken umzuwandeln in neutralere, wertfreiere Aussagen.


Zum Beispiel:
„Boah das war richtig schlecht, die eine Zeile hab ich total verkackt.“

Könnte zu:

„Hmmh, ich denke, wenn ich es schaffe, mich weniger anzuspannen, könnte die Zeile in 3-7 Tagen viel leichter funktionieren. Ich freu mich aufs ausprobieren.“


ZUSAMMENFASSUNG

– Sei neugierig, exploriere deine Stimme.
– Entdecke dich und deine neuen wertfreieren Aussagen
– DU wirst verstehen, dass durch diese neuen Gedanken, dein Nervensystem und dein Prozess offener, leichter und flexibler werden
– HAB SPASS!
– DEIN WEG UND DU – seid so toll, ABER ihr könnt noch viel toller werden. 🙂

Unser Nervensystem kann neues lernen, sogar sehr schnell, wenn wir gut mit ihm zusammen arbeiten.



All das, diese Herangehensweise und die Kombination mit gesunder, leichter verkörperten Technik, kannst du in meinen Onlinekursen entdecken, lernen und verstehen.

Liebste Grüße,
deine Märre